Klimaneutralität bis 2050

 

Neue EU-Richtlinien für Gebäudesanierung ohne Zwang – Was das für Hauseigentümer in Deutschland bedeutet

EU-Pläne für eine klimaneutrale Zukunft: Die EU setzt nicht auf eine Sanierungspflicht der ineffizientesten Gebäude, sondern plant eine zwanglose Gebäudesanierung mit strengeren Standards und Zielen.

 

 

Die EU plant bis 2050 klimaneutral zu werden und setzt dazu auf die energetische Aufwertung ineffizienter Gebäude. Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten haben strengere Standards vereinbart, jedoch keinen verpflichtenden Sanierungszwang für private Immobilienbesitzer. Dies wurde von Millionen Hauseigentümern, auch in Deutschland, befürchtet und aufgrund möglicher hoher Kosten kontrovers diskutiert.

Haus & Grund warnte vor Wertverlust bei älteren Gebäuden, während die EU-Kommission betonte, dass sich Renovierungen langfristig durch geringeren Energieverbrauch rentieren. Millionen Gebäude in der EU waren betroffen, und der zuvor angestrebte klimaneutrale Umbau hätte laut Schätzungen der KfW in Deutschland allein 254 Milliarden Euro gekostet. Die Belastung hätte auf Mieter und Eigentümer abgewälzt werden müssen. Der Berichterstatter des Europaparlaments, Ciarán Cuffe (Grüne), sieht trotz des Wegfalls der Sanierungspflicht einen bemerkenswerten Fortschritt, betont die Bedeutung von Energieeinsparungen und erwähnt die vereinbarten Ziele: Der Energieverbrauch soll bis 2030 um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent sinken.

Dennis Radtke (CDU) äußert sich nach der Einigung optimistisch und betont, dass dies eine beruhigende Nachricht für Millionen Eigentümer und Mieter in Deutschland sei. Markus Pieper, ebenfalls von der CDU, hebt hervor, dass nur noch wenige oder gar keine verbindlichen europäischen Vorgaben in der Richtlinie enthalten sind.

Die Entscheidung basiert auf einem Vorschlag der EU-Kommission von vor etwa zwei Jahren. Gebäude tragen etwa 40 Prozent zum Energieverbrauch und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der EU bei. Eine verbesserte Dämmung und moderne Heizungen sollen den Energiebedarf senken. Diese Gesetzesänderung ist Teil des Klimapakets "Fit for 55", das darauf abzielt, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.





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